Mit Stefan und 2 weiteren Freunden standen einige Tage Rennradfahren und Pässe-Fahren in Österreich/ Italien und Schweiz an. Folgende Pässe waren das Ziel unserer Routenplanung:
- Stifser Joch
- Umbrailpass
- Reschenpass
- Ofenpass (Passo dal Fuorn)
- Passo Eira
- Passo di Foscagno
Stifser Joch: „Die Königin der Passstraßen“ und „Höchster Rummelplatz Europas“ sind die beiden meistgebrauchten Beinamen des Stilfser Jochs. In wie weit diese Bezeichnungen tatsächlich zutreffen, möchten wir der Beurteilung eines jeden einzelnen überlassen. Unbestritten ist jedoch, dass es sich mit 2757 m Höhe nicht nur um den höchsten Straßenpass Italiens handelt, sondern nach dem Col de l’Iséran um die zweithöchste Passstraße der Alpen, und dass die klassische 48-Kehren-Auffahrt von Prad wohl zu den bekanntesten und prestigeträchtigsten Anstiegen Europas gehört.
Das Stilfser Joch ist ein Übergang zwischen Südtirol und der Lombardei, genauer gesagt zwischen dem oberen Veltlin und dem Vinschgau. Der Übergang ist schon seit der Bronzezeit bekannt, wobei zu diesen Urzeiten wohl der benachbarte Weg über den Umbrailpass bevorzugt wurde. Zu überregionaler Bedeutung gelangte das Stilfser Joch erst in der Neuzeit; eine Passstraße wurde erstmals im 19. Jahrhundert gebaut, im ersten Weltkrieg war das Gebiet hart umkämpft zwischen Österreich und Italien. Heutzutage rückt der Pass vor allem dann in den Fokus der Öffentlichkeit, wenn der Tross des Giro d’Italia ihn mal wieder unter die Räder nimmt.
Umbrailpass: Der Umbrailpass ist mit seinen 2503 m der höchste Schweizer Pass und verbindet das Val Mustair mit dem Val Braulio. Die Passhöhe liegt nur rund einen halben Kilometer von der Südwestauffahrt zum Stilfser Joch entfernt, so dass es keine wirkliche eigenständige Auffahrt von der Südseite gibt.
Das Passschild steht zwischen der Schweizer Zollstation und der Cantoniera IV an der Stilfser-Joch-Passstraße. Unmittelbar vor der Zollstation befindet sich auch ein Gasthaus, welches zumindest im September 2008 geöffnet hatte.
Auf der Passhöhe wird anhand einiger Informationstafeln zu den Vorgängen im Dreiländereck Schweiz–Österreich–Italien während des Ersten Weltkriegs erläutert, als die Italienischen Truppenverbände versuchten, die Österreicher aus Südtirol, hier insbesondere vom strategisch wichtigen Reschenpass und aus dem Vinschgau zu verdrängen. Die unmittelbare Nähe zu den beiden Kriegsparteien machte auch eine militärische Präsenz der Schweizer Armee auf dem Umbrailpass notwendig.
Der Reschenpass ist sicherlich der nach dem Brenner wichtigste und bekannteste Alpenübergang im Verkehr zwischen Deutschland und Italien. Generell ist der Reschenpass deshalb sehr stark befahren und für Radfahrer daher nur eingeschränkt zu empfehlen. Trotzdem wird der ein oder andere nicht darum herumkommen, den Reschenpass auf einer längeren Alpentour zu passieren. Zwar gibt es mit den benachbarten Pässen Timmelsjoch (45 km östlich) und Ofenpass (25 km südwestlich) durchaus Alternativen, doch eignen sich diese beiden nur bedingt für eine Tour in direkter Nord-Süd-Richtung, etwa zum Stilfser Joch.
Der Reschenpass führt über den Alpenhauptkamm und ist somit gleichzeitig auch eine bedeutende Wetterscheide: Während man auf Südtiroler Seite oft noch die warme Sonne genießen kann, kann es nur wenige Kilometer weiter nördlich im Inntal gleichzeitig kalt und regnerisch sein. Trotz der geringen absoluten Höhe des Reschenpasses befinden sich in der unmittelbaren Umgebung auch einige Dreitausendergipfel. Dazu gehören etwa der Wildnördererkogl (3016 m), der Matscher Winkel Kogel (3030 m), der Danzebell (3148 m) und der Piz S-chalambert (3029 m), der schon in der nahen Schweiz liegt. Im Gegensatz zur Darstellung auf manchen Straßenkarten stellt der Reschenpass jedoch nicht die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien dar, sondern liegt etwa einen Kilometer südlich der Grenzlinie.
Ofenpass: Die Ofenpassstrasse liegt am östlichen Rand der Schweiz. Von Sta. Maria aus durchfährt man das Münstertal und folgt Richtung Zernez dem Ova dal Fuorn, der direkt an der Passhöhe entspringt. Bei klarem Himmel bekommt man im Norden den Piz Nair (3010 m) und im Süden den Piz Daint (2969 m) zu Gesicht.
Passo d’Eira (2209 m)
Der lombardische Passo d’Eira wird oft nicht als eigenständiger Pass betrachtet und deshalb fälschlicherweise gerne dem benachbarten Passo di Foscagno „zugeschlagen“. Hinzu kommt erschwerend, dass der Passo d’Eira der einzige mir bekannte 2000er-Pass ohne offizielles Passschild ist (Anmerkung: Im Juli 2008 gabs ein Passschild). Doch damit tut man dem kleinen Eira etwas unrecht, denn es handelt sich sehr wohl um einen eigenständigen Pass in einer wunderschönen Hochgebirgslandschaft!
Passo di Foscagno (2291 m)
Passo di Foscagno und Passo d’Eira stellen die Verbindung von Livigno nach Bormio her. Von Livigno aus findet man über den Livignotunnel Anschluss an den Ofenpass, oder man wendet sich nach Süden und kann über Forcola di Livigno und Berninapass das Engadin erreichen. Von Bormio aus starten die Pässeklassiker Stilfser Joch nach Südtirol bzw. Passo di Gavia weiter nach Süden.
.