Ironman Vitoria-Gasteiz 2023

Ironman Vitoria-Gasteiz

The reason why Vitoria-Gasteiz

Der Ironman Vitoria-Gasteiz sollte der „Freischuss“ für ein mögliches WM Ticket werden. Nachdem die WM 2023 der Männer auf Nizza gelegt wurde (und der Andrang auf die Slots nicht so hoch sein sollte wie üblich) wollte ich diese Opportunität nutzen, weil Nizza für mich einen hohen Stellenwert in meiner LD-Journey hat.
Vor 10 Jahren 2013 startete als Nice Irons gemeinsam mit Benedikt Schreiner meine Journey als Langdistanz-Triathlet. Damals eher aus einer Laune geboren und zu einer Spontananmeldung für ein Ironmanrennen führend, lies mich der Sport Triathlon (und insb. LD) nicht mehr los.
10 Jahre später wäre das natürlich eine Mega Chance dort erstmal ein Abschluss für das Kapitel Ironman (oder LD mit Anspruch) zu machen. Es wäre meine 10. Langdistanz in Nizza, aber dafür müsste ich erstmal Vitoria in einer angemessenen Zeit finishen.

Anreise, Check In etc.

Um die eh schon hohen Kosten der Saison zu minimieren, entschied ich mich bei der Anreise die Zeit maximal zu stauchen. 

Mein Flug war für Freitag geplant. Trotz leichter Verspätung der Landung gg. 15h in Blibao konnte ich dank Mietwagen und staufreier Autobahn, den Transfer nach Vitoria-Gasteiz incl. Check-In im Hotel noch rechtzeitig bis zur Registrierungsdeadline von 19:30h in der Altstadt von Vitoria-G. schaffen. 
Das war hilfreich, denn so konnte ich alle Bags und Bike schon für den Check In am Folgetag vorbereiten.
Die Probefahrt mit meinem Canyon war nur kurz, beim Transport im Flieger hatte sich die Kabelage von der Schaltung gelöst. 25€ später dank des Services vom Bikerepair ging es aber dann doch bald wieder.
Der Check In war etwas komplizierter. Der Run Bag musste in die Altstadt (dort bekam man auch seinen Chip), Bike und Blue Bag mussten nach Landau zum „Perchzilla“ (wie ich von Kay erfahren der See von den Anglern genannt wird. Dort leben nämlich ungewöhnlich viel Monsterbarsche). Dank Mietwagen war das logistisch aber auch machbar, ansonsten wäre das eine Tortur gewesen.
Somit war ich ready und nach einer relativ ruhigen Nach ging mein Race Day um 04:30 los, um gg. 05:30 den Shuttlebus zum Swim-Start zu bekommen.

Das Rennen

Swim:

Es war ein rolling Start und ich hatte mich mutigerweise in den 1. Block gestellt mit Zielzeit <60 Minuten. 22 Grad und Neo bei einem einfachen Dreieckskurs im total klaren Wasser war ein Genuss. Die Bojen hatte Ironman meiner Meinung nach nicht in eine Linie gelegt und mussten alle links gehalten werden. Da die 1. Wendeboje in der Höhe einer großen Kathedrale lag, fand ich die Orientierung einfach. Das hatte ich mit der Insel am Großensee geübt. Fazit. Schnurgerade Schwimmlinie und Exit bei 3.8 KM (keien Extrameter) und tolle Zeit mit 1:03h

Bike:

Somit war ich etwas über Platz 100 und die Strecke war noch total leer. Das ist gut, aber eine Gruppe (gerade am Anfang) mit erlaubten 12 Meter Abstand wäre auch nicht schlecht gewesen. 3 Wochen nach Roth waren die Beine überraschend gut und ich versuchte um die 200 Watt zu treten also ca. 35/36er Schnitt. Wer mich kennt, weisst dass ich von Seen eine verstopfte Nase (somit wenig Luf) bekomme. Regelmäßiges Freiniessen fürhten fast dazu dass ich mit bei 50 KMH fast zerlegt hätte. Mein Lenker hatte kurz geflattert und ohne Wout van Aert Skills läge ich jetzt im Krankenhaus und nicht hier auf der Coach. Runde 2 wurde voller und kurz vor Runde 3 hatte ich einen holländischen Lutscher. Den wollte ich mit meinem Vordermann abschütteln, hatte wohl aber kurzzeitig die 12Meter kurz unterschritten. Rechts aus dem Nichts auf einmal ein Motorrad welches mir eine blaue Karte zeigte (5 Minuten Zeitstrafe). Also Muss-Stopp am nächsten Penalty Zelt. Dennoch sehr solide 5:13h auf dem Bike

Run:

Jetzt kam die Hitze. Pacing Strategie war 5:25 – =5:30 und nicht über 150 Puls. Das ging auch bis zum HM gut, dann bin ich geplatzt. Es war nur reinste Willenskraft, dass das Ticket für Nizza noch erreichbar war. So habe ich in Runden und dann in Kilometern gedacht. Immer bis zur nächsten Station.

Der Einlauf war sehr emotional. Der Sprecher wurde von einer Freundin von mir gebrieft und ich sollte mein eigenes Einlauflied bekommen,  YOU ARE AN IRONMAN und frenetischen Applaus. Die kleinen Gassen waren das lauteste was ich jemals erlebt hatten. Schon Wahnsinn

Award Ceremony & Slot Allocation

Ich war lange nicht so aufgeregt. Würde meine Zielzeit von 10:48:23 wirklich reichen?
Die Veranstaltung begann um 12h mit einigen Reden, einem kurzen Racevideo mit ersten Highlights, dann der Pro Preisverleihung und der Preisverleihung der Age Grouper M&W.
Somit hatten wir die ersten 1,5h bis 2h rum.

Danach folgten die Slots für Kona für die Frauen und erst dann die der Männer für Nizza. Als endlich meine AK 45-49 an der Reihe war und Paul Kaye meinen Namen rief und ich mit einem „Yes“ die Annahme des Slots bestätigen musste, fielen Tonnen von Steinen von meinem Herzen.

Ich hatte es geschafft, IMCW ich komme! Surreal aber irgendwie geil! 

Zwischenphase Langdistanzen

Zwischenphase bis zum Ironman Vitoria-Gasteiz

In den 3 Wochen, die zwischen meinen beiden Langdistanzen lagen, stand insbesondere Regeneration auf dem Programm. Geprägt war diese Zeit von Muskelkaternachwirken und dann Leere und Müdigkeit. 

Zugleich ging das Training schon ab Mittwoch der Folgewoche wieder los (wie folgt):

Woche 1:
– 2 Schwimmeinheiten im lockeren Dauerschwimmen a ca. 30 Minuten 
– 2 Radeinheiten bei niedriger Intensität (max 160 Watt) mit bis zu 1,5 h
– Regenerative Läufe (20 Minuten) 

Woche2:
Dieses war die eigentliche echte richtige Trainingswoche zwischen den Events mit:
– 2 Schwimmeinheiten (habe ich im Freiwasser gemacht) mit ca. 2500m bis 3500 m
– Mittellange Radeinheiten von 2-3h
– kurze Laufeinheiten (30 Min), teilweise als Koppeleinheiten

Woche 3:
war schon Tapering und Anreisewoche, daher nur Anfangs der Woche Schwimmeinheiten und lockeres Rad und Lauftraining. In Vitoria (Anreise war Freitag) war ich mehr als busy um die Stationen (Registration, diverse Check In Stationen, etc.) koordiniert zu bekommen.