Challenge Roth 2023

Anreise, Vorprogramm bis zum Check-In

Nach einem Jahr Vorbereitung stand nun der erste große Zielwettkampf an. Der Challenge Roth!

Wie erwartet wurde es wieder eine Woche mit vielen Gänsehaut-Momenten. Wir wollten dieses Event als Gruppe geniessen und somit planten wir unser Lager an der Campingwiese „Heuberg“ in der Nähe des Schwimmstarts. Anreise am Di. Abend/Nacht mit Ankunft um 09:00 in Heuberg. Vedat, Marco und Kim sowie Jörg und Jörn sollten folgen. 

Somit hatten wir genug Vorlauf für die Registrierung in Roth inkl. Shopping auf der Expo am Donnerstag, Pasta Party mit Athleten Vorstellung sowie Meet &Greet am Freitag und Bike Check-In am Samstag. Meine Spannung stieg von Tag zu Tag. Schön war auch mal die Schnellsten der Schnellsten wie Sebi Kienle, Laura Philipp oder Anne Haug oder aber auch Altlegende wie Andreas Niedrig (vom Junkie zum Ironman) mal live F2F sehen zu können.

Race Day

Swim

Mein Race Day startete um 4.00 Uhr.  Nach einen doch guten Nacht brauchte ich nur einen Kaffee und ein kleines Toastbrot-Frühstück, um gg. 05:45 zum Schwimmstart zu gehen. Die Stimmung war gigantisch, leichter Nebel auf dem Kanal und ein volles Ufer sowie Publikumsstau auf der berühmten Roth-Brücke. Mit lautem Kanonenstart gingen die Profis auf die Schwimmstrecke. Ich sollte um 07:30 in Gruppe 11 folgen. 

Die Strecke war unfassbar voll und relativ schnell war ich in die Startgruppe der Vorgruppen vorgeschwommen. So war ich leider gezwungen mehr Zick-zack zu schwimmen als ich eigentlich wollte. 3.8 km können sich ganz schön ziehen, toll sind die Entfernungsschilder am Uferrand, so hat man doch besser im Blick wir man voran kommt. Nach 01:06h bin ich dann aus dem Wasser gekommen, musste aber mehr Energie lassen als eigentlich geplant

Bike

Der Wechsel ging einigermaßen flott und schnell flog ich auf die erste von zwei Radrunden. Auch hier war aufgrund der Roth – Wellen – Startlogik (alle 5 Minuten 100 Starter) die Rennstrecke anfangs sehr voll. Zugleich konnte ich mit meiner Pace von 190 Watt einen guten 35-39er Schnitt fahren. Ab KM ~30 kam die erste wesentliche Rampe bei Greding (Kanarienberg), das erste richtige Stimmungsnest. Lautstärke Pur. Gefolgt von einer schnellen Serpentinenabfahrt (70 Km/h) mit leider einigen Stürzen ging es durch den Landkreis durch gut asphaltierte Strassen über das Land. Bei KM 70 dann das absolute Highlight. DER SOLARER BERG. 

Dank Stefan habe ich davon sogar ein kurzes Video.

Bei ca. Kilometer 80 wurde ich dann vom Spitzenfeld der Männer überholt. Marcus Ditlev (später mit neuem Radrekord unter 4h) und Sam Laidlow hatten ein unfassbares Tempo.

Runde 2 wurde deutlich ruhiger und somit aber auch deutlich anstrengender zumal der Wind zugenommen hatte und nur von vorne wehte. Meine Radzeit 05:17h also noch voll im Plan, wobei ich merkte, dass mein Magen nicht mehr so viel Bock auf weitere Gels hatte.

In der Transition 2 wird Dir das Rad an der Mounting Line abgenommen, der Beutel von einem Helfer gereicht und Dir sogar beim Umziehen sowie beim Eincremen geholfen. Letzteres war bei praller Sonne und mittlerweile 30 Grad auch mehr als sinnvoll. Noch schnell ein Gel und ab auf die Laufstrecke.

 

 

Run

Die ersten Kilometer liefen unrund (trotz Pace von 05:20 – 05:30)  zum Glück aber auch bergab und dann später durch eine wäldliche Zone. Hier kam mir das Frauenfeld mit Ryf und kurz dahinter Haug und Philipp entgegen. Die mussten bei KM 27 sein und gaben immer noch Vollgas :-). Ab Kilometer 3-4 gehts an den Kanal bei brutaler Hitze und Schotterweg. Das Rother Energy Lab. Dieses zieht sich bis KM 25. Bis KM 23 konnte ich die Pace 05:30 auch halten, trotz Gehpausen an den Verpflegungsstationen insb. zum Kühlen. EIMERWEISE Wasser über den Kopf. 

Danach wollte der Magen nicht mehr. Das Krampfen begann und mir war klar, ab jetzt no more Gels und versuchen zu beruhigen. Mit bewusster Atmen, etwas mehr Pausen beim Kühlen und viel Cola hielt ich den Motor am Laufen und konnte sogar dann die Rampen von Büchenbach „laufend“ bewältigen. Auf dem Weg dahin sind viele Athleten geplatzt. Kreislauf, Energielöcher, Hitze, etc… Viele Rennstrategien verpufften.

Ab KM 38, sobald man die letzte Rampe von Büchenbach hinter sich gebracht hatte, lief es wieder runder. Die letzten Stimmungsnester und die ohrenbetäubende Musik wecken letzte Kräfte. Bei KM 40 lief mir der Goat „Frodo“ beim Zebrastreifen von die Flinte und sogar mit ihm konnte ich noch mal kurz abklatschen. Geil.

Finish und Aftershow

Ab 41 hört man das Stadion und ab da hiess es nur noch geniessen. 10:45:44h meine Zielzeit. SUB 11 und neue PB!!

Die Stadionrunde habe ich genossen. Diesmal keinen Zielsprint sondern NUR meinen 3ten Rothstart in Folge geniessen und alles aufsaugen. Kurzzeitig waren alle Zeiten verflogen.

It was not an easy one aber jede Sekunde wert. Roth at its best.

Nach etwas Leiden im Zielbereich kamen die Lebensgeister schnell wieder und bei Bier und Aftershow liessen wir den Abend ausklinken. Erst um 01:30 morgens war das Abenteuer Roth für mich beendet. 🙂

IronZsiehtRoth 23 Juni

Mit dem positiven Gefühl aus Kraichgau zurückgekehrt, war die Motivation für die letzten 4 Wochen Training entsprechend hoch.

Der Plan sah im Groben folgendes vor. Nach der letzen regenerativen Woche im Mai, sollten noch 3 Wochen Trainingsbelastung anstehen.
Schlüsseleinheiten der ersten Trainingswoche war ein langer Swim im Trittauer Freibad, sowie eine harte Koppeleinheit mit 2h30 auf dem Bike (208 Watt) und danach 14 KM Koppeln. Am Tag darauf noch mal einen Halbmarathon (jeweils 1000er Intervalle) laufen sowie eine lange Radeinheit zum Abschluss.

Die kommende Woche sollte ähnlich intensiv mit 20h Training haben. 

Das Freiwasserschwimmen am Dienstag (allergische Reaktion o.ä) hat mir nicht so gut bekommen, ab Mittwoch-Freitag bekam ich Halsschmerzen, starken Schnupfen und fühlte mich matt. Dementsprechend musste ich auch pausieren. Zum Wochenende ging es langsam wieder aufwärts, die anstehenden Koppeleinheiten (130 km Bike, 20km Run sowie 120 km Bike konnte ich zwar absolvieren, aber zugleich merkte ich ,dass ich noch viel Erholung benötigen und die Batterien nur leicht geladen waren. 
Dieses zeigte auch meine Garmin an, HRV (Herzfrequenzvariabilität) im Roten Bereich.

 

Vom 12.6 bis 18.6. war zwar noch Trainingswoche, aber eigentlich kamen nur noch einige Impulse, um der Muskulatur zu sagen, nicht komplett in den Ruhemodus zu gehen.

Nun bin ich ready, habe viel Zuversicht – Roth kann kommen.

Hinsichtlich meiner Umfänge ist einiges zusammengekommen, seit meinem Start im August/September:

Swim: 149km
Bike: 5850 km
Run: 1463 km